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Meine Eltern und ich haben ein aufregendes Wochenende auf dem Nürburgring hinter uns. Bereits in der Nacht zum Freitag bekamen wir das "eigene" Wetter in der Eifel mit Hagel, Blitz und Starkregen zu spüren. Aber zu meinem freien Training war die Strecke wieder trocken und die Sonne zeigte sich bei ca. 20°C auch einmal. Bei dem kleinen Kurs des Nürburgrings handelt es sich um einen Rechtskurs mit "Berg und Tal". Der Rechtskurs gefiel mir nicht so, dafür aber das Auf und Ab der Strecke. Meine Zeiten waren für das erste Mal auf dem Nürburgring gut und ich war auf das 1. Zeittraining gespannt. Am Samstag Morgen hing über dem Nürburgring dichter Nebel bei ca. 12°C. Eigentlich sollte das erste Zeittraining um 8.30 Uhr beginnen, aber es wurde aus Sicherheitsgründen immer wieder verschoben. Um 10.00 Uhr wurde für alle Klassen das 1. Zeittraining komplett abgesagt. Jetzt gab es natürlich das Problem, dass nur ein einziges Zeittraining für den Startplatz und die Einstellung des Motorrades blieb. Meine Aprilia bekam neue Reifen und die restliche Einstellung stimmte mein Vater entsprechend den Witterungsbedingungen ab. Der Nebel hatte sich fast komplett gelichtet und die Strecke war trocken. Ich wusste, dass ich die ersten 2 bis 3 Runden die Reifen anfahren musste, aber leider spielte ein Ölfleck auf der Strecke in diesem Plan nicht mit. Ich war noch keine gezeitete Runde gefahren und rutschte auf eben so einem Ölfleck weg. Alle Schalt- und Bremshebel der linken Seite incl. der Verkleidung waren kaputt und ich wurde mit dem Bergungsauto in die technische Box gefahren. Dort warteten mein Vati und Dirk Heidolf, um in einer Blitzaktion meine Aprilia wieder zu bauen. Mir war nichts passiert, aber ich musste wieder auf die Strecke, da ich noch nicht für das Rennen qualifiziert war. In den letzten 5 Minuten des Zeittrainings fuhr ich wieder raus, schaffte meine Sollrunden und fuhr zwei gezeitete Runden. Die Zeit reichte für den Startplatz 31 und ich war hoch motiviert, im Rennen nach vorn zu fahren. Noch einmal recht herzlichen Dank an Dirk, dass er mir an diesem Wochenende so sehr mit Tipps und Tat geholfen hat. Danke Dirk. Am Sonntag war das Wetter perfekt. Die Sonne schien und es waren im Schatten ca. 17°C. Ich startete aus der 8. Reihe Platz 31 und kam bereits nach der ersten von 14 Runden auf Platz 23 zurück. Ich fühlte mich sicher, meine Aprilia lief super und so überholte ich Fahrer für Fahrer und lag nach der Hälfte des Rennens auf dem 8. Platz. Ich hatte 23 Fahrer überholt - Wahnsinn. In der achten Runde führte ich meine Gruppe an und fuhr mit Topspeed von ca. 160 km/h auf die Kurve nach der langen Start- und Zielgeraden zu. Aber von links griff mich ein anderer Fahrer an, kam mir viel zu nah, verhakte sich in meinem Lenker und ich kam zu Fall. Ich rutschte über die Strecke und ein Abflussrohr und außer den Handschuhen und meinem Hinterteil der Rennkombi ist an mir nichts kaputt gegangen. Ich hatte keine Schmerzen und mir ging es gut. Aber nicht meinem Motorrad. Die Aprilia raste mit voller Geschwindigkeit in die Leitplanken, kippte um und drehte sich - sie war ziemlich zerstört. Ich war fix und fertig. Nachdem mich die Streckenbergung an unserem Zelt abgesetzt hatte, konnten meine Eltern erst einmal sehen, dass es mir gut ging. Dann betrachteten wir das Motorrad und mussten feststellen, dass ein erheblicher Schaden entstanden war. In drei Wochen ist das nächste Rennen auf dem Sachsenring und ich will dort wieder angreifen. Vielen Dank an Lars Langer und meine Eltern, die sich um die Reparatur meiner Aprilia bemühen.
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