Nachdem ich eine reichliche Woche vor dem Rennen auf dem Sachsenring noch einmal trainiert habe und ein Autogramm von Michael Schumacher, der am gleichen Tag mit trainierte, auf meinen Helm bekommen habe, war ich für das Rennen auf dem Sachsenring bestens vorbereitet. Ein herzliches Dankeschön an Frank Peitz für das Training.
 
Im freien Training am Freitag bin ich mit dem Motorrad nicht zurecht gekommen, da mein Laptimer ausgefallen ist und ich unsicher wurde. Mein Vater hat mit meinen Betreuern Jean Stecher und Lars Langer das Motorrad neu abgestimmt. Die Übersetzung wurde noch einmal geändert und Jean hat mir am Streckenplan genau gezeigt, wie ich nach Drehzahlmesser fahren soll. Eigentlich bin ich bis zum Lausitzring auch nur nach Drehzahlmesser gefahren und bringe es auch, aber an den Schaltblitz des Laptimers hatte ich mich sehr schnell gewöhnt.
 
Am Samstag Morgen fand das erste Zeittraining statt. Ich war hoch motiviert und das zeigte ich auch sofort, denn nach der ersten gezeiteten Runde war ich der Zweitschnellste. Aber bereits nach der dritten oder vierten Runde führte ich mit der schnellsten Zeit - und zwar mit fast zwei Sekunden Vorsprung. Diese Zeit schaffte ich dann nicht wieder, fuhr aber bis ca. 7 Minuten vor Schluss schnelle Zeiten und erst in den letzten Minuten schafften drei meiner Konkurrenten eine schnellere Zeit. Ich stand nach dem ersten Zeittraining somit auf Platz 4 beim Start. Aber nach dem Mittag gab es noch das zweite Training. Meine Aprilia bekam neue Reifen und der Himmel bekam dunkle Regenwolken! Das zweite Zeittraining war nass und ich hatte neue Reifen! Diese musste ich anfahren und das habe ich langsam gemacht. Eine Zeitverbesserung war kaum möglich, obwohl die Strecke zum Ende des Zeittrainings trocken wurde. So war es dann auch und ich startete zum ersten Mal im ADAC Junior Cup aus der ersten Startreihe von Platz 4.
 
Es waren viele Freunde, Sponsoren, Verwandte, Fans und Bekannte an der Strecke, die mir die Daumen drückten und in der Startaufstellung bekam ich noch ein Toi-Toi-Toi von meinem Vorbild Max Neukirchner.
 
Für die erste Kurve gab es für mich nur ein Ziel: Nicht stürzen. Danach bildete sich wieder eine Gruppe aus acht und nach ein- zwei weiteren Runden nur noch aus sieben Fahrern. Ich fuhr am Ende der Gruppe und taktierte, in den letzten Runden anzugreifen. Unsere Gruppe hatte bis 4 Runden vor Schluss 13 Sekunden Vorsprung vor der nächsten Fahrergruppe herausgefahren und ich wollte gerade meinen Angriff starten, als die Ampeln auf Rot gingen und die roten Flaggen gezeigt wurden - Rennabbruch. Ich war so sauer und enttäuscht, denn es wurde der Stand einer Runde zuvor genommen und so belegte ich den 7. Platz. Das ist sehr gut, aber ich war mir sicher, dass ich in den letzten Runden noch Plätze vorgefahren wäre. Aber die Sicherheit geht vor und ich habe in drei Wochen zum Grand Prix noch einmal die Möglichkeit, auf dem Sachsenring vor einer super Kulisse zu fahren.
 
Zuvor geht es in zwei Wochen nach Österreich auf den Salzburgring. Diese Strecke ist sehr schnell und ich bin schon gespannt, was mich erwartet, denn es ist die letzte der Junior Cup-Strecken, die ich noch nicht gefahren bin. Zur Zeit stehe ich in der Gesamtwertung auf dem neunten Platz. Ich will diesen Platz verteidigen und werde dafür mein Bestes geben.
 

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